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Tablet Publishing – Ist das die Zukunft für Verlage?

Wenn man sich die Verkaufszahlen von Zeitungen und Zeitschriften der letzten Jahre anschaut, muss man feststellen, dass viele Blätter in einer Krise stecken oder auf eine zusteuern.

Vor allem, weil immer mehr Menschen auf digitale Angebote zurückgreifen, wird es zunehmend schwieriger für Verlage die Printausgaben in entsprechender Höhe zu verkaufen. Dabei ist die Nachfrage nach digitalen Inhalten auch eine große Chance für die Herausgeber von Zeitungen. Besonders im Bereich Tablet Publishing steckt noch viel ungenutztes Potenzial.

Chancen des Tablet Publishing erkennen und nutzen

In der Medienwissenschaft lehrt man, dass neue Medien die alten nicht komplett verdrängen, sondern speziell ergänzen. Die Problematik besteht darin, dass die Zahl der Nutzer der älteren Medien trotzdem abnimmt. So werden heute zum Beispiel immer noch Schallplatten angeboten.  Trotzdem würde kein Musikverlag sein Angebot wieder komplett auf Vinyl umstellen.

Vor einer ähnlichen Problematik stehen im Moment viele Zeitungsverlage. Die Leserzahlen sinken stark und so muss man nach neuen Möglichkeiten suchen, um die angebotenen Inhalte zu monetarisieren. Tablets haben sich als eine der großen Alternativen zur klassischen Printausgabe entwickelt. Die Verbreitung hat in den letzten Jahren stark zugenommen und damit auch die potenzielle Kundschaft für digitale Ausgaben.

Allerdings klammern sich viele Verleger an die ihre alten Vertriebswege und sind selten offen für neues Denken. In Deutschland hat man Zeit in ein Leistungsschutzrecht investiert, anstatt sich mit Ideen wie Tablet Publishing zu beschäftigen. Dabei hat man mit Tablets die ideale Grundlage, um eine Alternative zur Printausgabe für die Zukunft zu schaffen.

Zugegeben immer mehr Verlage bieten heute eine digitale Version der jeweiligen Zeitung für das Tablet an. Dabei handelt es sich jedoch meist um Zusatzangebote. Eine konsequente Online-Strategie ist in den wenigsten Fällen der Plan.

Buchverlage und unabhängige Autoren

Neben Chancen für Zeitungsverlage bietet das Tablet Publishing vor allem im Buchbereich viele Möglichkeiten. Besonders für unabhängige Autoren öffnen sich Türen, die vor ein paar Jahren für die meisten noch als geschlossen galten. So bedeutete die Ablehnung durch einen Verlag in der Vergangenheit oftmals gleich das Ende der Autorenkarriere. Die Möglichkeit einen eigenen Verlag zu gründen, zogen nur die wenigsten in Betracht. Meist waren die Kosten für Druck und Vertrieb nicht wirklich einschätzbar.

Heute schon eine Alternative?

Heute bietet das Tablet Publishing die ideale Alternative und hat dazu geführt, dass manche Autoren sich gar nicht erst um einen Verlag bemühen. Die Tatsache allein und unabhängige agieren zu können, hat dazu geführt, dass sich einige Autoren bewusst gegen die Verlage und für das Tablet Publishing entscheiden. Die Verbreitung von Tablets und E-Book Readern hat die Eintrittsbarrieren in das Vertriebswesen so sehr gesenkt, dass nahezu jeder heute selbst publizieren kann.

Neben den unabhängigen Autoren wird die neue Technologie aber auch für die Buchverlage selbst immer interessanter und man kann beobachten, wie sie nach und nach die anfängliche Scheu verlieren. So wurden E-Books zu Beginn durchaus mit Argwohn von den Verlegern beobachet. Zu sehr hatte man Angst, dass sich die Geschichte der Musikindustrie in Hinblick auf illegale Downloads wiederholen würde. Dies hielt die Verlage jedoch nicht davon ab, zu Beginn die gleichen Fehler zu begehen. So hielt sich das legale Angebot lange Zeit sehr in Grenzen und auch die preisliche Gestaltung war alles andere als kundenfreundlich.

Ausblick in die Zukunft

Oftmals wurden für E-Books die gleichen Preise wie für das Buch verlangt, was von vielen Käufern eher mit Unverständnis aufgenommen wurde. Heute hat man jedoch erkannt, dass Kunden durchaus bereit und vor allem gewillt sind, für ein faires Angebot einen angemessenen Preis zu zahlen. Besonders im Bereich des Tablet Publishing konnte man daher in letzter Zeit große Fortschritte beobachten. Hier wächst das Angebot zunehmend an und wird auch von den Tabletnutzern verstärkt in Anspruch genommen.

Bernhard Wagner: Mein Name ist Bernhard Wagner und ich arbeite seit über 15 Jahren als selbständiger Verleger. Da der Anteil an digitalen Publikationen im deutschen Markt ständig wächst, habe ich mich dazu entschlossen, diese Seite ins Leben zu rufen um alle wichtigen Informationen und Anbieter auf einer Webseite zusammenzufassen.
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